Seit vielen Jahren fördern Frauen und Männer im Kreisheimatverein Herford das Plattdeutsche unter anderem durch Veröffentlichungen, Gesprächsangebote und öffentliche Mitmach-Angebote.
Foto: Kreis Herford
Anlässlich des Geschichtsfests 2018 veröffentlicht der Kreisheimatverein zusammen mit dem Katasteramt des Kreises Herford die sprechende plattdeutsche Karte im Internet.
Die plattdeutsche Karte, die spricht, gibt es nun schon seit einigen Jahren. Bisher konnte sie auf einer CD käuflich erworben werden. Nun steht die sprechende plattdeutsche Karte für den Kreis Herford im Internet kostenlos im Geoportal des Kreises Herford zur Verfügung. Dort kann man sie über den Browser aufrufen. Ob am Computer, gemütlich mit dem Tablet auf dem Sofa sitzend oder mit dem Handy von unterwegs - die Karte kann auch von mobilen Endgeräten aufgerufen werden.
Die Karte enthält sowohl die Ortsnamen, Ortsteile und die Bezeichnungen einzelner Wohnquartiere auf Plattdeutsch. Der Kreis Heimatverein hat mit Unterstützung einer Gruppe von Plattdeutsch-Experten alle Ortsnamen in der Alltagssprache des 20. Jahrhunderts auf Band gesprochen. Per Mausklick auf die Texte ertönen nun über das Internet die gesprochenen Ortsnamen. Über eine Lupenfunktion kann man sich nun auch an gewünschter Stelle die historische Situation in der topographischen Uraufnahme von 1837 ansehen.
Hier geht´s zur Karte:
Am 4. Juli 2018 wurde das erste Orstschild mit einem neiderdeutschen Namen im Kreis Herford aufgestellt. Dafür hatten sich seit mehreren Jahren der Plattdeutsche Gesprächskreis unter anderem mit Magdalena Obrock, Egon Brandmeier, Heinrich Bringewatt, Gerd Heining und Wilhelm Schürmann stark gemacht.
Eine wichtige Frage auf dem Wege zum Ortsschild war: Wie heißt denn nun der jeweilige Ort auf Plattdeutsch tatsächlich und wie schreibt man das richtig? Die Antwort gibt die plattdeutsche Kreiskarte, die eine Arbeitsgruppe des Kreisheimatvereins vor Jahren herausgebracht hat. Auf dieser Karte sind 378 Namen aus dem ganzen Kreisgebiet verzeichnet. Die Arbeitsgruppe setzte sich aus Plattdeutschsprechern aus dem ganzen Kreisgebiet zusammen.
Die Schreibweise richtete sich nach dem Klang der Namen, wie sie Gewährsleute aus dem jeweiligen Ort sprachen, und wurde besonders sorgfältig abgehört und aufgeschrieben.
Wenn jetzt an verschiedenen Orten im Kreis Herford die Aufnahme der Namen auf die Ortsschilder diskutiert wird, empfiehlt es sich, die Namen so zu schreiben, wie sie die plattdeutsche Kreiskarte verzeichnet hat. Damit ist man auf der sicheren Seite.